Da hätte ich ein paar, alles in der erzählerischen Ecke verortet.
Brindlewood Bay:
Mein aktuelles Lieblingsspiel. Mord ist ihr Hobby trifft auf Cthulu. Man spielt alte Krimikennerinnen, die Mordfälle lösen und dabei auf eine übernatürliche Verschwörung aufmerksam werden. Allein das Setting ist herrlich. Aber vor allem das Mystery System ist es Wert das mal zu spielen. Ich persönlich finde es sehr elegant gelöst, da es zu den Mysteries
keine vorgefertigte Lösung gibt, sondern die Spielenden die Hinweise, die sie im Laufe des Spiels finden zu ihrer eigenen Theorie zusammenbauen. Das ist mMn aus mehrfacher Hinsicht interessant. Es löst elegant das Problem von Silver Bullets, die gibt es nämlich nicht. Auch kann so an jedem erdenklichen Ort ein Hinweis gefunden worden, da Hinweise nicht an Orte gebunden sind. Der Keeper (=SL) ist aber schon angehalten die Hinweise in die Fiktion einzubauen.
Vom System ist es ein sehr runterreduziertes PbtA mit nur ein paar Moves. Vor allem die Moves in denen etwas riskantes passieren kann geben den Spielenden immer die Möglichkeit einen Rückzieher zu machen, falls es doch zu heikel wird. Und für den Fall, dass man würfelt und scheitert, kann man sogenannte Kronen aufsetzten um das Ergebnis zu verbessern. Dies Kronen sind oft kleine Flashbacks, die den Hintergrund des Charakters weiter ausbauen.
(Der KS dazu startet heute, das deutsche PDF kommt die Tage bei System Matters)
10 Candles
https://cavalrygames.com/ten-candles
Ein wahnsinnig immersives und stimmungsvolles play to loose Spiel. Das Setting: Die Welt ist vor 10 Tagen in die Dunkelheit gestürzt worden, und jetzt kommen SIE und wollen die Menscheit vernichten. und da das Spiel play to loose ist, steht auch am Anfang schon fest, dass alle Charaktere sterben werden. Die Charaktererschaffung ist kollaborativ, evokativ und geht sehr schnell.
Das eigentlich besondere ist aber, dass man das Spiel in einem Raum mit nur 10 brennenden Teelichtern spielt. So entsteht eine sehr drückende Stimmung. Mit der Zeit werden diese Teelichter auch immer weniger. So wird die Stimmung weiter aufgeladen, und sobald das letzte Teelicht ausgeht ist das Spiel vorbei.
Ausserdem verwendet das Spiel einige sehr interessante Rituale, auf die muss man sich einlassen, aber es macht etwas mit einem, und die Stimmung wird so noch intensiver.
Once More into the Void
Ich nehme mal dieses Spiel als Stellvertreter für alle Firebrands Spiele. Ich finde Firebrands Spiele sehr besonders, da sie im Vergleich zu vielen anderen Spielen aus eine Liste von Mini-Games bestehen und ohne SL gespielt werden. Jede*r am Tisch erstellt einen Charakter, normalerweise gibt es interessante Kofliktsituation im Setting zwischen den verschiedenen Charakteren um das ganze schon mal etwas aufzuladen. Das Spiel an sich funktioniert dann so, dass der aktiv Spielende sich ein Mini-Game aussucht und das mit 1-alle anderen Spielenden spielt. Diese Mini-Games sind meistens kleine Frage - Antwort Spiele z.B. wie das Kampf Mini-Game bei Der König ist tot:
Wir verkeilen unsere Schwerter und dein Mund ist nah an meinem Ohr. Was sagst du?
oder bei Once more into the Void im Never did I trust you Spiel:
I try to confront you head on, but I falter. A shared memory of ours plagues me. Why are you the most important person to me?
Die Fragen sind immer wunderbar aufgeladen und erzeugen oft besondere Beziehungen zwischen den Charakteren.
Es ist eine sehr besondere Art zu spielen, weit Abseits von etablierten Pfaden, die sicher nicht allen taugt. Aber ausprobieren sollte man es evtl schon einmal. Vor allem, da es perfekte 1-Shots sind und man eigentlich nichts vorbereiten muss.
Es gibt mittlerweile auch sehr viele Settings für Firebrands, von Mass Effekt (Once more into the Void) über She-Ra (For the Honor) bis hin zu Prinzessin Monoke (To see with eyes unclouded by hate), und vieles mehr.